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Handarbeitsbegriffe kurz erklärt

Bei der Arbeit mit Garn und Wolle stolpert man immer wieder über Neues und Unbekanntes. Als Neuling kann es manchmal schwer sein, sich zurechtzufinden. Ich persönlich habe vor meiner Arbeit mit Croggle beinahe nur mit Amigurumis gearbeitet. Daher musste ich für meine Arbeit mit den Besuchern des Ateliers meinen Horizont stark erweitern. Was dabei herausgekommen ist, möchte ich Ihnen aber nicht vorenthalten. Im Folgenden finden Sie ein paar Erklärungen zu Begriffen, über die man immer wieder mal stolpert:

Was ist eigentlich ein Bobbel?

Ein Bobbel ist ein Farbverlaufsgarn mit 3, 4 oder sogar 5 Fäden. Diese sind nicht miteinander verzwirnt und werden gleichzeitig verarbeitet. Nach einer bestimmten Zeit wechseln die einzelnen Fäden nacheinander die Farbe zur nächsten, sodass ein sanfter Farbverlauf entsteht.

Es gibt Bobbels, bei welchen die einzelnen Fäden gepresst sind. Im Normalfall sind die Fäden bei den Farbwechseln miteinander verknotet, wodurch die Gefahr, dass diese sich lösen oder reissen könnten, grösser ist.

Ein Bobbel hat meistens eine Lauflänge von ca. 200 g auf 800 m und enthält dabei eine nicht festgelegte Anzahl an Farben.

Beispiele für Bobbel in unserem Sortiment sind z.B. Rosella von Gründl oder Bobbel Cotton XXL von Woolly Hugs.

Es gibt Bobbel in allen möglichen Qualitäten: 100 % Baumwolle, Baumwoll-Synthetik-Gemische oder sogar Bobbels mit Wolle. Der Begriff Bobbel wird teilweise etwas zweckentfremdet und für Farbverlaufsgarne in Cake-Form verwendet.

Mouliné Flamme

Wie z.B. bei unserem Neu-Ankömmling der Opal-Sockenwolle Black Dragon gibt es Garne, die flammiert sind, respektive sogar mouliné flammiert. Flammiert bedeutet, dass bei den 4 miteinander verzwirnten Fäden (bei 4-fach Sockenwolle) ein Faden schwarz ist. Im Normalfall bleibt dieser gleichmässig. Bei Mouliné ist der Schwarzton zuerst weniger auffällig und wird intensiver und danach wieder schwächer.

Gasiert / Mercerisiert

Manchmal steht bei Baumwollgarnen, dass sie mercerisiert oder gasiert (manchmal sogar doppelt gasiert) wurden. Doch was bedeutet das?

Beim Mercerisieren werden Garne Natronlauge unter Zugspannung ausgesetzt. Sie erhalten dadurch einen wunderbaren Glanz und sind besser färbbar. Nicht nur Baumwolle kann diesem Prozess ausgesetzt werden, das Verfahren wird auch bei anderen Geweben angewendet (z.B. Leinen). Mercerisierte Garne zeichnen sich dadurch aus, dass sie wunderbar glänzen, fester und farbechter sind, z.B. Cotton Quick uni von Gründl.

Beim Gasieren werden Garne von Faserenden befreit, indem diese weggeflammt werden. Dadurch erhalten diese Garne eine schöne glatte Oberfläche, z.B. Cahlista von Scheepjes.

Für den Moment wäre das alles. Ich hoffe, dass dies für Sie aufschlussreich war. In Zukunft werde ich gerne immer wieder darüber berichten, was ich bei meiner Arbeit mit Wolle alles entdeckt habe, und wünsche auch Ihnen viel Inspiration und Freude.

Liebe Grüsse

Natalie vom Croggle Team

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